Mittwoch, 30. September 2009

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der kleine Garten war umgeben von hohen Mauern.
Er hatte sie errichten lassen, als das Jahr des Wolfes anbrach.
Sie seufzte erschöpft. Normalerweise gab es durch die Schatten, die die Mauern warfen schon wenig Licht, doch heute war auch noch der Himmel bedeckt.
Die Kirschbäume liessen traurig ihre Arme hängen, ihre rosa Blüten, die sonst ihr Herz erfreuten wirkten grau und krank.
Ihre Stimmung sank noch tiefer.
Warum hatte er dieses Gefängnis noch mal gebaut........?
Ach ja, damit sie nicht mehr davon laufen konnte....

Ein Kratzen erklang hinter ihr und erinnerte sie erneut an, den blaubärtigen Teufel.
Sie straffte die Schultern und setzte ihren Spaziergang durch die könglichen Gärten fort....

Montag, 28. September 2009

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oben auf dem Berg steht eine Alm, klein und alt.
Ein Flusslauf und angrenzende Wiesen und Weiden.
Meistens scheint die Sonne, ausser im Winter, aber das versteht sich ja von selbst.

Neben dem kleinen Haus ist ein Garten, Gemüse und Früchte werden dort angepflanzt.
Neben dem Garten ist eine Schaukel, ebenso alt wie die Alm.
Früher haben Kinder auf ohr geschaukelt, heute schaukelt sie der Wind.....

Freitag, 25. September 2009

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heute morgen habe ich meinen neuen Laubsauger ausprobieren wollen.
Also ging ich in den Keller und schnappte mir das gute Stück, ein Geschenk meines Opas zu meiner Beförderung.

Eigentlich war das auch keine richtige Beförderung, man hatte mich zum Abteilungsleiter eines kleinen Büros, in einem der vielen Hochhäuser hinten im Nordblock, ernannt. Es war zwar nie mein Traumberuf gewesen, aber Himmel das Geld reichte für ein kleines Häuschen am Stadtrand mit Garten und Garage. Was konnte ich mehr von meinem Leben erwarten.
Ich hatte also meinen funkelnagelneuen Laubsauger und ging in den Garten.
Das ist so ein kleiner Garten, wirklich winzig, mit grünen Hecken drum herum, ich mag meine Privatsphäre, vielleicht mag ich auch deshalb meinen Bürojob.
Also, ich stand in meinem Garten mit meinem Laubsauger und naja, musste feststellen, dass in meinem Garten kein einziges Blatt war, was ich hätte einsaugen können.
Ich wollte schon aufgeben, doch da kam mir eine Idee, so ganz plötzlich, manchmal da hab ich einfach so einfälle, ich glaub deswegen wurde ich auch befördert.
Aber dafür musste ich an einen anderen Ort fahren, aber schlauerweise wohne ich ja am Stadtrand.
Ich schnappte mir mein Fahrrad -zu Fuß mit meinem Laubsauger wäre mir der Weg dann doch zu Lang gewesen -und fuhr los.
Die Straße runter und raus aus der Stadt.
An meinem Ziel angekommen machte ich mich sofort an die Arbeit.
Ich hatte einen riesigen Spaß.

Jetzt haben wir Abend.

Ich und mein Laubsauger sitzen auf einer kleinen Bank an einem kleinen Teich.
Sonnenuntergang, der Laubsauger ist aus, hat auch wirklich Klasse funktioniert, ich muss das unbedingt meinem Opa sagen, doch mit meiner Arbeit bin ich einfach nicht fertig geworden.
Der Laubwald im Westen, nahe meines Häuschens ist einfach zu groß....
deswegen bin ich wohl auch nur Büroleiter und nicht Leiter der Firma....

Donnerstag, 24. September 2009

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der blasse junge Mann hielt sich im Hintergrund. Vor ihm eröffnete sich ein Hörsaal, Reihe um Reihe ergossen sich förmlich hinab zu der Tafel, die die gesamte Wand zu füllen schien.
Dass hieß aber nicht das all diese Plätze besetzt wären, ganz im Gegenteil.
Innerlich lachte er, was hatte er auch erwartet, selbst an seiner alten Schule war dieses Fach äußerst unbeliebt gewesen, dabei war den meisten einfach die Sorgsamkeit und Gewissenhaftigkeit nicht klar, die sie an den Tag hätten bringen müssen, um Erfolg haben zu können.
"Haben sich in diesem Jahr doch tatsächlich noch ein paar Studenten hierher verirrt?" lachte der alte Professor humorlos.
Der Junge Mann ging weiter nach vorne und setzte sich in eine der ersten Reihen. Sein baldiger Lehrmeister schien einiges an Jahren hinter sich zu haben, wenn man die Falten in seinem Gesicht für jedes Lebensjahr nahm, das er erlebt haben musste.
"Nachdem Sie also Ihre reguläre Schulzeit beendet haben, fühlen Sie sich dazu bereit ernsthaft an diese Wissenschaft zu betreiben, dass ist löblich oder töricht, denn ich kann Ihnen versichern, sollten Sie keinerlei Talent aufweisen und sich nur durch Zufall hierher verirrt haben", der alte machte eine Pause, um sie alle eindringlich zu mustern " dann kann die ganze Geschichte hier ziemlich hässlich werden, für Sie, nicht für mich."
Der junge Mann musste nun ernsthaft lachen, aber da sich dies nicht geschickt hätte belies er es bei einem verächtlichen Schnauben. Der Professor schaute ihn an.
"Für diejenigen unter Ihnen, die sich jedoch als Fähig erweisen, die kann ich lehren , wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammenbraut und sogar den Tod verkorkt!"
Die schwarzen Augen des jungen Mannes begannen vor Begeisterung zu leuchten....

Mittwoch, 23. September 2009

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Vorgestern hatte man sie zu diesem Fall hinzugezogen.
Ihr Verbindungsmann, der sich selbst nur Bishop nannte und ständig im Anzug auftauchte, hatte sie angesprochen für einen Geheimdienst. Er wollte nicht genauer werden, sie war zwar neugierig, aber die Bezahlung war zu gut, als dass sie diesen Job nicht angenommen hätte.
Nach dem sie ihr Studium beendet hatte, kam ihr dieses kleine Abenteuer gerade recht.
Bishop hatte ihr dazu geraten einen eigenen Decknamen zu benutzen, Feinde wären schließlich überall.
Sie hatte lange und gründlich überlegt.
Heute ging ihr Flug rüber nach Paris, sie würde schon ihre kleine Wohnung in London vermissen, aber jetzt sollte sie nach vorne schauen und nicht zurück.
Sich den kleinen Koffer schnappend schloss sie ihre Tür ein letztes Mal ab... eine neue Zeit, ein neues Leben und das alles im geheimen, sie musste schmunzeln, beinahe, wie in ihrem Lieblingsroman, einem Krimi.
Sie ging die Treppe nach unten, schmiss den Schlüssel in den Briefkasten vom Hausbesitzer und verließ das Haus in Richtung St Pauls Cathedral, Bishop erwartete sie dort um drei....

Dienstag, 22. September 2009


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und es war der schönste Herbstanfang für das kleine Mädchen, dass es je gesehn hatte.
Die Blätter der alten Kastanienbäume waren allesamt rot geworden, die kleine Seitengasse schien nur gerade so davon zu scheinen.
Die alten Fachwerkhäuschen hatten etwas heimisches an sich. Das kleine Café hatte noch seine Sommerstühle im Hof stehen und der kleine Blumenladen ebenfalls noch alle seine Blumen.
Wenn abends die Sonne in die Gasse schien hüpfte das Mädchen unter den alten Bäumen her und sammelte im kühler werdenden Abend die ersten Kastanien ein....

Montag, 21. September 2009

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man öffnet die Tür, es ist zwar dunkel aber warm. Dreht sich um, schaut noch einmal nach draussen, dass Unwetter ist nur noch schlimmer geworden, aber das ist jetzt egal...
Die Tür schließend macht man sich auf den Weg in die Küche, man hat Hunger der Weg war ja doch lang.
Zum Glück hat man Holz für den kleinen Ofen im Keller gelagert und nach einigen Minuten knackt das Feuer und ein sanfter roter Glanz legt sich über den gesamten Raum.
Man macht sich eine warme Schokolade und setzt sich im neben Zimmer auf das Sofa direkt vor dem Panoramafenster.
Man kann nun die ganze Landschaft sehen, wie sie mit dem Wind wankt und der Regen auf die Erde fällt.
Ganz hinten sieht man einen lichteren Schein.... möglich ists das es sich um besseres Wetter handelt, aber das spielt keine Rolle mehr.
Man lehnt sich zurück und genierßt die Wärme während draußen als kalt und grau ist....

Donnerstag, 17. September 2009

die kürzeste Liebesgeschichte der Welt, ein Drama

Grunhilde: (liebevoll) Als mein Blick dich traf, da war es um mich geschehen, wie edel du dort standest, als seiest du der Held dieser Welt. (Ihm in die Augen blickt) Oooh sei mein edler Ritter, mein Held. Verlassen wir dieses Gefährt und werden glücklich an einem fernen Ort, wo uns dein Vater nicht erreichen kann.

Giselher: (heroisch) Meine Schöne nichts tät ich lieber, verbrächte mit dir die Ewigkeit, mein Leben gehört dir, nie soll eine andere ich begehren, du mein reiner Stern. (bedauernd)
Doch es soll nicht sein. Ich fürchte weder Tod noch meines Vaters Zorn, mein Leben gäbe ich für meine Liebste, dich.

Grunhilde: (hingebungsvoll) So wie dir, so geht es mir.
Ohne dich soll mein Leben leer und öde sein, sei du meine Sonne, meine Träume...

Giselher: (schmachtend) Ooh Geliebte.....

Grunhilde: (erwiedert den leidenden, liebenden Blick) Oooh Giselher...

Giselher: (schmerzen verspührt) Die Zeit wird knapp, es ist soweit, unsere Wege trennen sich hier, auch wenn es ein Abschied für immer sein soll, so vergiss mich nicht, Grunhilde, ich.... ich liebe dich!
(die Köpfe neigen sich zum entscheidenden Kuss der Liebe)

Busfahrer: (genervt) Wollen sie jetzt aussteigen oder nicht?!

(Giselher steigt aus)

Mittwoch, 16. September 2009

Busfahrt

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du steigst in den Bus, der Fahrer schaut dich gelangweilt an, schneller Blick auf die Fahrkarte und weiter nach hinten.
Denn hinter dir stehen noch mehr Leute, Kinder, Schulkinder die versuchen alle auf einmal möglichst schnell durch die Tür zu kommen, um ja noch einen Sitzplatz zu ergattern.
Du hast Glück.
Immerhin fährst du schon jahrelang mit dem Bus, du bist größer als sie und quetscht dich einfach brachial durch die Massen.
Du sitzt.
Musik in den Ohren und trotzdem kannst du das laute Geplapper noch immer hören.
Lauter machen willst du das Ding nicht, deine armen Ohren, doch dieses sinnlose Geläster, Gerede und Gelache.

Du machst ihn trotzdem lauter.
Noch vier halte Stellen, dann kannst du endlich aus diesem Höllengefährt raus....
.....dasselbe wie jeden Tag nach der Schule

Dienstag, 15. September 2009

regenwetter

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am Rande der Allee, direkt unter den Bäumen, ziemlich nahe der Strasse, da war ein kleiner Weg angelegt, mehr im Laufe der Jahre ausgelaufen.
Jetzt ist er matschig vom Regen, ganze drei Tage durch, aber das hält dich nicht auf.
Einfach die Allee runter.
Da liegt das kleine Haus von dir und deiner Familie.
Du schulterst die Gitarre, bist genervt, warum fährt auch nach sechs kein Bus mehr in die Richtung?!
Der Regen tropft von deiner Stirn, deinen Haaren, läuft dir in die Augen.
Du musst blinzeln.
Die Brille hast du schon abgenommen. Bei diesem Wetter ein wahrer Fluch.
Jeder Schritt gibt ein matschiges Geräusch von sich, die Turnschuhe sind jetzt durchnass.
Es waren deine Lieblingsschuhe... aber was solls, passiert halt.
Geschieht dir wohl recht nachdem du dich heute morgen mit deiner besten Freundin gestritten hast.
Toll jetzt ist deine Stimmung auch wieder im Eimer.
Regen und schlechte Laune und dann noch die Allee hinunter.
Was gibts schöneres an einem Dienstagabend....

Freitag, 11. September 2009

Zeit....Zeit kommt, Zeit geht
mal hat man genug von ihr und mal zu wenig
die welt dreht und dreht sich,
es wird ein morgen und ein abend kommen
und am morgen werde ich aufstehen, weil ich nicht ewig schlafen kann
..... die welt dreht sich, tanzt
im Kreis.... Ewigkeit

dreh mich, ich dreh mich im Kreis
meine Arme breite ich aus,
tanze...... tanze gegen die Zeit die mich umgarnt
herbstblätter bedecken den boden,
ein rotes kleid
und die welt dreht sich...

..... dreht sich bis in ewigkeit