Samstag, 31. Oktober 2009

Dienstagnachmittag, Kölnerinnenstadt 15.43Uhr
Wolf: (selbstsicher) Weist du Schaf, ich glaube der Chef ist sich gar nicht darüber im klaren, was wir eigentlich für ihn leisten, besonders du!!(es eindringlich anschaut)
Wir sollten uns alle ein Beispiel an dir nehmen...

Schaf: (sich beschämt abwendet) Ach Wolf, du alter Schleimer... (ein zartes Lächeln sich auf die Lippen legt) du weisst doch ganz genau, dass mich solche Aussagen nervös machen.
(ernst werdend) Ich bin mir sicher, der Chef ist sich über unsere Arbeitsteilung vollkommen im klaren. Jeder von uns ist wichtig, nicht wahr??

Wolf: (lächelnd, ein wenig traurig) Deine Zuversicht wollt ich haben, ich weiss genau, dass er mich auf der Abschussliste hat. Ich kann nie soviel wie du leisten.... ich glaub wenn er jemanden feuern würde (betrübt), dann wäre ich der erste...

Schaf: (besorgt und aufgeregt) Das glaub ich aber nicht!! DU bist doch super guut, ich glaube nicht das du gehen müsstest, dass wäre ein Verlust für uns alle. (kurz überlegt) Ich kann dir ja helfen, wenn du Probleme hast (aufmunternd Lächelnd)

Wolf: (erleichtert) Danke Schaf, wie kann ich mich jemals dafür bedanken (das Schaf schüttelt milde mit dem Kopf) Ich habs, komm doch heute Abend zum Essen bei mir vorbei?!

Schaf: (zuerst unbehaglich) Ich weiß nicht, ob das angebracht ist....
Wolf: (überzeugend) Ich bestehe darauf, du musst kommen!!
Schaf: (lieb) Na gut, wenn es dir sooo wichtig ist...
( Wolf und Schaf machen eine Zeit für das Abendessen aus)
Schaf: (abgehend) Also bis nachher dann!
Wolf: (nachrufend) Bis nachher! (hämisch, für sich) Denn ohne dich gäbe es kein Abendessen!!
(Wolf geht ab)

Montag, 26. Oktober 2009

zwei Bauminuten

(auf einer Lichtung im Wald)
Baum1: (unschuldig) Ist heute nicht Montag? (schaut den Baum rechts neben sich an, dieser antwortet jedoch nicht, grummelt nur)

Baum2: (genervt) Lass ihn doch, kennen wa doch mittlaweile, is ja jeden Montag dasselbe Spiel:
(äfft in Hoher Stimme den ersten Baum nach) OOh ist heute Montag??? Weil Montags krieg ich ja immer meine Depressionen und meine Migräne meldet sich da auch manchmal nicht zu vergessen meinen Heuschnupfen....
(verächtlich) dat kann sich doch kein Baum antun!! Montag ! (hebt die STimme) MONTAG!
MONTAG!!Welcha Baum hat sich denn dieses ****** Wort ausgedacht.....???
(Ein Baum von der anderen Seite mischt sich ein)

Baum3: (leicht nässelnde Stimme) Ech glaube däe Tannen hänten am Sää haben das Wort ärgendwo aufgeschnappt, aber genaueres wäß ech auch näch!!

Baum1: (kleinlaut)aber...., aber ich hab es doch nicht böse gemeint.....ich wollte doch nur.....(unverständliches Genuschel) ....Allergie.....

(der Baum den er zuerst angesprochen hat schaut ihn wutentbrannt an):
Nicht Böse?????? NICHT BÖÖSEEEEE????????????
Du hast ja keine Ahnung wie BÖSE es ist jeden neuen Sonnenaufgang gefragt zu werden ob denn heute MONTAG sei!!!!!!!

Samstag, 17. Oktober 2009

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die Frau sass am Flügel. Ihre Musik war wunderschön, sie füllte das gesamte Zimmer, mein ganzes Herz.
Der Flügel stand vor einem riesigen Fenster, wenn ich ihn betrachtete sah ich den Garten und dahinter das weite Feld. Am Horizont noch ein paar Bäume, alte knorrige.
Die Musik hatte etwas melancholisches, so wie die Töne, so könnten auch Tropfen das Glas herunter rinnen, Tropfen am Glas zerplatzen und hängen blieb ich an meiner Erinnerung von dem was gestern war.

Die Frau fing ein neues Lied an.
Draußen war schönes Wetter. Sonnenschein, ein Lüftchen hob das Gras.
Freude und Hoffnung begannen in mir zu blühen, ein neuer Morgen.
Ich ging zum Flügel, ein schneller Blick auf die friedliche Welt. Ich hätte gerne gesehn, wie ihre Finger über die Tasten huschten, doch nicht vergönnt war dieser Anblick.
Ich stand hinter ihr, sie sass am Klavier, doch ihre Hände ruhten in ihrem Schoß,
Die Musik spielte weiter und weiter, unerbittlich....

Donnerstag, 8. Oktober 2009

...
jetzt sass er schon den ganzen Tag in diesem Café, der Blick auf den Platz vor dem Dom war einfach der beste von hier.
Vorgestern und vorvorgestern war er auch schon hier gewesen.
Und sie auch.
Sie, dass waren die Skulpturen von Personen, die ständig auf dem Platz auftauchten und verschwanden. Dann tauchten andere auf.
Und manchmal, also wenn Menschen etwas in die Hütchen oder Schälchen, die vor ihnen plaziert waren warfen, dann bewegten sie sich sogar!!
Manchmal eine freundliche Geste, manchmal eine lustige.
Es war unglaublich, aber heute hatte er sich vorgenommen heraus zu finden was daran war!
Den ganzen Tag hatte er da im Café gewartet, aber jetzt schloss es, also machte er sich auf den Weg zu den Statuen mitten auf dem Platz.
Als er zwischen ihnen Stand klingelte irgendwo auf dem Platz ein Wecker und voll entsetzen sah er zu, wie sich die Statuen zu strecken und regen anfingen, ja sogar zu gähnen!!!
"Leute Feier Abend!" -"Gott, das war wieder lang und als der kleine Junge dann auch noch genervt hat...."-"Jaa, ich hätt beinahe sowas von losgelacht, du hättest dich sehn solln!"
"Treffen wir uns nachher bei Josh?" -"Alles klar" schallte es vom ganzen Platz.
So endete der lange Tag der Pantomime...

Dienstag, 6. Oktober 2009

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der Platz war fast menschenleer, keine Überraschung, war es doch schon nach Geschäftsschluss.
Die meisten Leute waren mit ihren Autos unterwegs nach Hause auf den Schnellsstraßen und Autobahnen, oder mit dem Zug.
Den Springbrunnen in der Mitte des Platzes hatten sie schon früh dieses Jahr ausgestellt, zu Hohe Wasserkosten hatten sie gesagt.
Im Schein der Straßenlaternen, die den Platz säumten stand der alte Fiedler.
In seinem Schatten lag der Koffer für seine Geige und er, er spielte.
Mit geschlossenen Augen lies er den Bogen über die Seiten tanzen, als gäbe es kein Morgen.
Vor ihm lag sein alter Schlapphut, er war leer.
Die Menschen hatten ihn in ihrer Hektik übersehen.
Sein Lied klang über den leeren Platz und weiter in die Nacht....

Freitag, 2. Oktober 2009

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im Oktober war es hier im Norden schon ziemlich kalt und rau.
Von den Klippen her kam der Wind herrauf gedrückt, lies mich fürchten von ihm hinauf gezogen zu werden, fort von den Klippen, die mir Schutz und Sicherheit boten und mich ins Meer hinab schleudert, welches kalt und grau an den Felsen nagt.
Eigentlich hätte ich nie hierher gedurft, zumindest nicht im Oktober.
Granny hat es mir verboten, hat sie doch schon ihren ersten kleinen Sohn an die See verloren, aber hier oben wachsen nun mal die besten Kräuter und Grandad hat die Grippe...
es Zwang mich einfach in die Höhe...
der Wind pfiff an den Spalten und Ritzen....