Montag, 30. August 2010

Ein Licht im dunkeln.

Lauf, lauf so schnell du kannst. Flieg und hechte, denn es schwindet.

Ein jeden Augenblick und schon scheint es nicht mehr als eine Motte in der Nacht zu sein.

Streck dich, reck dich, greif nach ihm, sonst ist es zu spät.

Ein letztes zuckeln, ein letztes ruckeln.

Das Licht ist aus, dein Schritt versagt, du stolperst, stürzt im finstern über Treppen, Stufen und Geländer.

Ach, was weinst du nun, bist allein und so verlassen, ohne Richtung, ohne Weisung, so verlassen.


Doch was weinst du, siehst du´s nicht?

Die grossen Fenster, die sich öffnen, wie die Schleusen eines Dammes.

Fluten von Licht umschliessen dich und du siehst den Weg, die Treppe, die Stufen.

Lauf nun, lauf und fall nicht wieder, schliess nicht die Augen, verzweifel nicht wieder.

Vertrau dem Weg, dem Licht und dir.

Folge der Treppe, durchquere die Tür und warte.

Warte, was dahinter liegt, dann lächle, raff dich auf und bleib niemals stehen.

Mittwoch, 25. August 2010

du stehst am Zaun, blickst über den Graben und in die Manege, wo sie sich räkeln.
Gross und weiss, deine Grossmutter nannte sie die Winterbären.
Sie erzählte dir, sie lebten bei der Eishexe oben im Norden, soweit, dass es kein anderes Tier bis dort schaffen würde.
Aber, sagte sie, sie haben ein dickes dickes Fell, wie dein Wintermantel und du lächeltest, denn dein Mantel hielt auch dich im Winter immer warm.
Und du warst froh, dass die Bären ein warmes Fell hatten, damit sie niemals frieren müssen.

Mittwoch, 18. August 2010

So unendlich sind die Schwingen des Vogels, welcher über mir fliegt.
Ich liege im Gras auf einem Hügel, schaue empor und wundere mich, wohin er wohl sehen mag?
Ob er nicht vielleicht bis zum Horizont und darüber hinaus sehen kann?
Aber im Grunde kümmert es mich nicht.
Ich bin zufrieden, die Sonne scheint mir auf den Bauch und ich strecke meine vier Beine genüsslich fort.
Ein Hundeleben ist schon was feines.

Sonntag, 8. August 2010

Bunte Schirme spannten sich auf, als der Regen begann.
Das Trommeln der Tropfen ergab einen einsamen Klang von sich.
Ich hatte meinen Schirm vergessen und das Wasser lief mir über das Gesicht, mein Haar war bereits durchnässt.
Den angebotenen Schirm eines Passanten auf dem Weg lehnte ich ab.
Ich ging weiter, den Klang des Regens ständig im Ohr.

Sonntag, 1. August 2010

Als ich stand, sah ich, dass der Leuchtturm ganz vermodert und verfallen war. Moos und Gestrüpp überwucherten die Trümmer.
Es war erschreckend und schön
Und dann hörte ich es.
Die See.
Wie die Wellen wieder und immer wieder gegen die Klippen schlugen.
Und ich weinte mit den Möwen, die in der Luft um mich herum flogen.
Denn ich dachte an den alten Mann, der mir, wie es schien noch gestern in diesem Turm lebte und mir Geschichten von seinem Leben auf See erzählte.